Mit der turbulenten Verwechslungskomödie ´Reine Nervensache`, geschrieben von Wolfgang Binder, begeisterte die Theatergruppe des TSV das Publikum an fünf Theaterabenden, die allesamt fast ausverkauft waren.
Marion Hansen (Tabea Dick) stolpert unglücklich über ihren Staubsauger, wird bewusstlos und kurz darauf spielen sich in der geräumigen Wohnung der Hansens teils recht turbulente Szenen ab. Das Geld ist knapp, Gatte Matthias (Dennis Noack) ein mehr oder weniger erfolgloser Schriftsteller. Logisch, dass die Gute ein wenig sauer reagiert, als sie von der Arbeit nach Hause kommt. Da klingelt der Postbote(Wilke Stolz) und bringt eine Karte ihrer Erbtante Hedwig (Nicole Müller), die in Argentinien lebt. Nun aber ist Tantchen auf Europareise und plant einen Besuch, um Matthias kennenzulernen. Dumm nur, dass der Gatte zu diesem Zeitpunkt mit seinem Möchtegern-Manager Harry Jungnickel (Peter Rugart) unterwegs zur Frankfurter Buchmesse ist.
Zu allem Unglück steht mit Herr Meyer (Ivonne Grötz) plötzlich auch ein Obergerichtsvollzieher auf der Fußmatte und der gutmütige, aber nicht allzu schlaue Lümi (Peter Abele), ein gemeinsamer Freund der Hansens, schaut auch öfter vorbei und versteht bald die Welt nicht mehr.
Überhaupt geht es im zweiten Akt dann richtig zur Sache. Marions Schwiegereltern, Marga und Adalbert (Helga Mäule und Roland Borkhard), treffen auf die inzwischen angereiste und etwas verschrobene Tante. Die wöchentlich erscheinende Putzfrau Frau Puschke (Anita Noack) wirbelt derweil mit Berliner Schnauze durch alle Zimmer, will nüscht jesacht haben und Hausmeister Buller (Sascha Wanitzek) muss sich des Öfteren an den Küchenabflüssen zu schaffen machen. Lümi rutscht im Trubel eine Bemerkung über die Lippen und plötzlich ist da noch eine angebliche Schwangerschaft im Spiel.
Das Ganze gipfelt in schier ausweglosen Verwirrungen, jeder wird mit jedem verwechselt und weiß selber nicht, wen er nun vor sich hat. In der Wohnung geht es plötzlich zu wie in einem Taubenschlag, bis sich im dritten Akt die Lage schließlich langsam aufklärt. Rasant, aber nicht zu schnell agierten die Schauspieler, so dass die Zuschauer den Handlungen gut folgen konnten. Mit passenden Ton- und Lichteffekten wurden einige Szenen zusätzlich verdeutlicht. Doch hat es sich letztendlich so abgespielt oder war für die junge Mara doch alles nur ein Traum?
Alle Bilder von Bernd Müllner, herzlichen Dank!